«Die Seele des Weins singt in den Flaschen », schrieb Baudelaire in Les Fleurs du mal (Die Blumen des Bösen). Einige Zeit vorher sah auch Théodore de Banville «…in der rötlichen Flasche, in der Farbe des Mondes und der Sonne Rhythmen zur Musik tanzen ». Wo man Wein trinkt, singt und tanzt man unweigerlich. Die Erfahrung beweist dies und alle Dichter sagen es.
Die unter dem Namen Millésimes Ensemble versammelten Professoren haben diese unvermeidliche Verbindung, diese gewinnbringende Kombination bestens verstanden. Die Gruppe, bestehend aus einem Bläserquintett (Flöte, Klarinette, Fagott, Oboe und Horn) und einem Klavier, bietet einen zweiseitigen, anregenden und fröhlichen Abend: Musik hören und Wein degustieren. Die Sinne, die abwechselnd stimuliert werden, bereichern sich gegenseitig. Zuweilen hört man oder schaut man zu, zuweilen riecht man, und zuweilen kostet man… Das Konzert wird zu einem vollkommenen sinnlichen Erlebnis.
Das musikalische Programm hebt eine Reihe französischer Komponisten in den Vordergrund, die in den letzten Jahren des 19. oder in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts aktiv waren: Saint-Saëns, Roussel, Debussy, Ravel, Poulenc. Obwohl diese Komponisten sehr unterschiedliche Werke schufen und sich durch eine starke Singularität auszeichnen, teilen sie einen ausgeprägten Sinn für Klangfarben, der ihren Kreationen eine erhöhte Sinnlichkeit und Ausdruckskraft verleiht. Diesen schillernden Klangpartituren antworten mit rotem oder goldfarbenem Likör gefüllte Gläser – die Farben der Jahrgänge schmeckten wie die glänzenden Sessel der traditionellen italienischen Theater.
Sie sind herzlich eingeladen, dieses Erlebnis zu teilen.
A. Roussel  /  Divertissement, op. 6
C. Saint-Saëns  /  Tarentelle en la mineur, op. 6
M. Ravel  /  Ma mère l’Oye, M.60 (en quintette)
C. Debussy , 2 Préludes pour piano  /  « La cathédrale engloutie » / « Général Lavine – Eccentric »
F. Poulenc  /  Sextuor
Philippe Cassard
Klavier
José-Daniel Castellon
Flöte
Jean-Louis Capezzali
Oboe
Florent Héau
Klarinette
Axel Benoit
Fagott
André Cazalet
Horn