Die jüngste Kandidatin Seohyun Kim (14 Jahre, Südkorea) gewann den Internationalen Violinwettbewerb Tibor Varga 2023, der am Sonntag, 2. September, in Sitten zu Ende ging. Sie setzte sich gegen ihre beiden Konkurrenten Raphael Nussbaumer (17 Jahre, Schweiz) und Rennosuke Fukuda (23 Jahre, Japan) durch, die den zweiten bzw. dritten Preis erhielten. In einem Finale an je zwei Abenden – einem mit Kammermusik und einem mit Orchester – wurde zwischen den drei PreisträgerInnen entschieden.
Seohyun Kim erhielt auch den Preis der Jugendjury, während der Publikumspreis und der Preis der Jury «der über 20-Jährigen» an Raphael Nussbaumer ging. Seohyun Kim und Rennosuke Fukuda wurden ausserdem für ihre beste Interpretation des Pflichtstücks Macerie (Schutthaufen) ausgezeichnet, neben Mahiro Kurasawa (20 Jahre, Japan). Diese Komposition für Violine solo, die Silvia Colasanti vom Internationalen Violinwettbewerb Tibor Varga in Auftrag gegeben wurde, wurde von allen KandidatInnen in der 1. Runde uraufgeführt.
«Ich bin glücklich über die schönen musikalischen Entdeckungen, die wir machen konnten», freute sich Augustin Dumay, der Vorsitzende der Jury, der bisher zahlreichen grossen internationalen Wettbewerben vorstand. «Heutzutage wird bei allen Wettbewerben ein sehr hohes technisches Niveau gewährleistet. Wir finden viele Geigensportler, aber nur wenige echte Musikerpersönlichkeiten, die eine Geschichte zu erzählen haben und uns zum Träumen bringen. Hier haben wir jedoch langlebige Schätze hervorgehoben, die uns stimulieren, sie uns später anzuhören.»
«Wir haben eine Ausgabe von aussergewöhnlichem künstlerischem Niveau erlebt, die so reich an einzigartigen und fesselnden Persönlichkeiten war», bestätigt Olivier Vocat, Präsident der Stiftung Sion Violon Musique. «Die grosse musikalische Reife der KandidatInnen, von denen einige noch sehr jung sind, hat uns sehr beeindruckt. Wir freuen uns im Übrigen, dass diese hervorragenden ViolinistInnen von einem zahlreich erschienenen Publikum beklatscht wurden.»
Neben dem Präsidenten Augustin Dumay (Frankreich) und der Komponistin Silvia Colasanti (Italien) gehörten der internationalen Jury James Brown (England), Stella Chen (USA), Mihaela Martin (Rumänien), Natsumi Tamai (Japan), Ingolf Turban (Deutschland) und Pavel Vernikov (Ukraine – Israel) an. Der Cellist Alexander Chaushian (Armenien) und der Pianist Ashley Wass (England) schlossen sich der Jury für das Finale an und spielten im Trio mit den FinalistInnen beim Kammermusikteil. Während dem Abend mit Orchester wurden die FinalistInnen vom Litauischen Kammerorchester unter der Leitung von Sergej Krylov begleitet.
Die Jugendjury bestand aus SchülerInnen des Kantonalen Konservatoriums Wallis, die von Nadia Rigolet gecoacht wurden. Die Jury «der über 20-Jährigen», die allen interessierten Personen offenstand, wurde von der Musikwissenschaftlerin Marie Favre kompetent und wohlwollend begleitet.
Alle Runden wurden als Livestream im Internet und auf Facebook übertragen. Das Finale mit Orchester wurde auch auf dem regionalen Fernsehsender Kanal 9 und auf Espace 2 – RTS live übertragen.
Insgesamt nahmen 24 junge ViolinistInnen unter 26 Jahren am Wettbewerb teil, der mit 149 Anmeldungen einen neuen Höchststand verzeichnete, was einen Anstieg um 20 % im Vergleich zur Ausgabe 2021 bedeutet.
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