Von der Barockmusik bis zur zeitgenössischen Musik: Denis Severin huldigt Johann Sebastian Bach, indem er die einzelnen Epochen miteinander in Dialog treten lässt.
Zwischen 1718 und 1723 komponierte Bach seine sechs Suiten für Violoncello Solo BWV 1007-1012. Seit seiner Erfindung im 16. Jahrhundert wurde das Cello hauptsächlich als Begleitinstrument eingesetzt. Bach erkundete einen neuen musikalischen Weg, indem er diesem Instrument in einem zutiefst expressiven Werk die Rolle eines polyphonen Soloinstruments zuwies. In der Tradition der Instrumentalsuite geht ein Präludium verschiedenen Tänzen mit unterschiedlichem Rhythmus und Charakter voraus: Allemande, Courante, Sarabande und Gigue.
Paul Hindemith, der als „Bach des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet wurde, komponierte 1922 innerhalb weniger Tage seine Sonate Op.25 Nr. 3 für Violoncello Solo. Als Echo auf Bachs Suiten weisen alle ihre fünf Sätze sehr kontrastreiche Charaktere in einer intensiven modernen Schreibweise auf.
Im Jahr 2004 schrieb der ukrainische Komponist Valentin Silvestrov ein Stück zum Gedenken an Bach, dessen Titel mit seinem Todestag übereinstimmt. In einer Verschmelzung von Tradition und Moderne lässt uns Silvestrov die unglaubliche Handschrift des Kantors von Leipzig wiederentdecken.
V. Silvertrov  /  28. Juli 1750… in memoriam J.S.B.
J.S. Bach  /  Suite n°2 en ré mineur, BWV 1008
P. Hindemith  /  Sonate pour violoncelle seul, Op. 25 n°3
J.S. Bach  /  Suite n°1 en sol majeur, BWV 1007