Am Sonntag, 5. September, ist der letzte Vorhang des Sion Festivals 2021 nach drei Wochen mit gut besuchten Konzerten und Spektakeln gefallen. Insgesamt verzeichnete es ca. 4‘800 Besucherinnen und Besucher, ein leichter Rückgang von nur 3% im Vergleich zur Ausgabe 2019. Der Tag „Musique en fête“ fand bei strahlendem Sonnenschein statt, passend zum diesjährigen Motto Viva Italia, und lockte fast 1‘000 Neugierige in die Altstadt von Sitten.

«Es war ein Fest des Wiedersehens», kommentierte Generaldirektor Olivier Vocat. «Ein Wiedersehen mit den Künstlern und der Live-Musik, ein Wiedersehen mit dem Publikum, welches die Kraft des Konzertbesuchs wiederentdeckte, und ein Wiedersehen mit unserem Team, das sich wirklich selbst übertroffen hat, um somit die Enttäuschung über die verpasste Erfahrung im letzten Jahr zu überwinden“.

«Ein kleines Wunder unter den derzeitigen Umständen«, so Pavel Vernikov. Für unseren künstlerischen Leiter basiert der Erfolg eines Festivals auf „einer professionellen Organisation und einer sorgfältigen Arbeit am künstlerischen Programm».

Pavel Vernikov hatte wieder einmal ein eklektisches Programm zusammengestellt, das Sie dazu anregte, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, «klassische» Pfade zu verlassen. Und Sie machten mit! In der ersten Festivalwoche, in der Georgien im Mittelpunkt stand, füllte das Puppentheater Gabriadze zweimal das Petitheater, während das Konzert mit dem Rustavi Ensemble in der Kathedrale praktisch ausverkauft war.

Die zweite Woche hielt weitere Höhepunkte für Sie bereit: eine gewagte und zugleich bewegende Version der Arlésienne von Bizet/Daudet mit dem Ensemble Agora und der Schauspielerin Anne Girouard, die witzigen Sketche und musikalischen Kunststücke rund um Beethoven von Igudesman&Joo und die lustigen, vom Quintetto Bislacco ausgedachten Begegnungen klassischer Musik mit anderen Genres.

Janine Jansen verzauberte uns zweimal in einer fast vollen Ferme-Asile. Die niederländische Geigerin war in Begleitung von befreundeten Musikern wie Svetlana Makarova, Timothy Ridout, Daniel Blendulf und Torleif Thedéen. Auch mit weiteren Stars der internationalen Szene – wie Sergei Babayan, Kolja Blacher, Sergej Krylov, Julia Zilberquit – fehlte die «grosse» klassische Musik zu unserer Freude nicht.

Auch das zeitgenössische Musikschaffen kam nicht zu kurz. Insbesondere wurde ein Werk des Schweizer Komponisten Richard Dubugnon, das für Janine Jansen geschrieben wurde, unter der Leitung des Dirigenten Gilbert Varga – Sohn von Tibor Varga – uraufgeführt. Der Internationale Violinwettbewerb Tibor Varga 2021 gab denn auch in der letzten Festivalwoche den Takt vor.

Das Coronavirus trickste die 56. Ausgabe des Sion Festivals nicht aus. Die aus dem Ausland einreisenden Künstler wurden alle negativ getestet. Zur Erinnerung: Wir hatten uns dafür entschieden, auf das Covid-Zertifikat zu verzichten, dafür aber die Kapazität der Säle auf zwei Drittel zu begrenzen, verbunden mit der Maskenpflicht. «Ein grosses Dankeschön geht an die Zuschauer, die Künstler und das ganze Team, die mitgemacht und die Hygienevorschriften eingehalten haben; somit wurde bewiesen, dass es möglich ist, eine Kulturveranstaltung in aller Sicherheit zu organisieren», freut sich Fabien Girard, Verwalter des Festivals.

Wir erwarten Sie nächstes Jahr für eine neue Ausgabe, die vom 19. August bis 4. September 2022 im Théâtre de Valère in Sitten stattfinden wird.