Janine Jansen, Pablo Ferrández, Martin Fröst & Denis Kozhukhin
27.08.24 > 19:30
> Cathédrale de Notre-Dame de Sion
Beschreibung
Zu Ehren des Engels der Apokalypse
Der seine Hand zum Himmel erhebt und sagt:
„Es wird keine Zeit mehr geben“.
15. Januar 1941, Stalag VIII-A – Görlitz (Schlesien), ein Konzert versammelt mehrere hundert Kriegsgefangene bei eisiger Kälte. Auf behelfsmässigen Instrumenten kreieren vier Musiker, darunter Olivier Messiaen am Klavier, eines der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts: das Quatuor pour la fin du Temps (Quartett für das Ende der Zeit). Während seiner Gefangenschaft traf der Komponist unter den Gefangenen einen Klarinettisten, einen Geiger und einen Cellisten und komponierte für diese ungewöhnliche Besetzung eine Suite aus acht Bildern, die von der Apokalypse des heiligen Johannes inspiriert wurden.
Durch die Klangsprache dieses Quartetts erfahren wir die Ewigkeit. Diese Zeitlosigkeit, die sowohl eine theologische Dimension als auch eine kompositorische Herausforderung darstellt, manifestiert sich in einer innovativen Behandlung von Rhythmus und Harmonie, welche Messiaens Gesamtwerk vorwegnimmt. So vermischen sich Vogelgesang, griechische und hinduistische Rhythmen in dieser Partitur, die „auf das Unsichtbare und Unaussprechliche“ ausgerichtet ist.
Im Laufe der acht Sätze empfinden wir auf unterschiedliche Art diese Dehnung der Zeit. Der kristallklare Klang der Kristall-Liturgie, welche das Quartett eröffnet, erwähnt einen unendlichen Raum und eine angehaltene Zeit. Der rhythmisch strenge Tanz des Zorns für die sieben Trompeten führt zu einer apokalyptischen Vision des Jüngsten Gerichts. Das kontemplative Loblied auf die Ewigkeit Jesu lässt Klavier und Cello in absoluter Ruhe miteinander dialogisieren. Indem Messiaen die religiöse und philosophische Vorstellung von der Ewigkeit hinterfragt, lässt er uns eine unglaubliche Reise ausserhalb der Zeit erleben.
Programm
O. Messiaen / Quatuor pour la fin du Temps
Künstler
Veranstaltungsort
rue de la Cathédrale 13
1950 Sion
Schweiz