Unsere künstlerische Co-Leiterin Janine Jansen umgibt sich mit herausragenden Musikern für eine Reise ins Herz der schönsten Seiten des Kammermusikrepertoires. 1891, fasziniert vom Klarinettisten Richard Mühlfeld, verlässt Johannes Brahms seinen Ruhestand und komponiert seine letzten Werke, darunter das Klarinettenquintett in h-Moll, Opus 115. In einer zugleich intimen und lyrischen Atmosphäre entfaltet Brahms eine tiefe Melancholie, durchdrungen von bewegender Nostalgie. Im Verlauf der vier Sätze wechselt er zwischen Dur- und Molltonarten, bewegt sich zwischen Schatten und Licht und erforscht mit unendlicher Feinheit eine sehr nuancierte Gefühlspalette.
Ein großer Bewunderer von Brahms und eine bedeutende Persönlichkeit der ungarischen Musik, war Ernö Dohnányi noch Student an der Akademie der Schönen Künste in Budapest, als er sein Klavierquintett in c-Moll komponierte. Dieses Werk von erstaunlicher Reife verbindet glänzende Virtuosität mit großer harmonischer Fülle. Vom brahms’schen Erbe inspiriert, gestaltet Dohnányi ausgefeilte Texturen und feurige Rhythmen und gleitet geschickt vom Lyrischen ins Dramatische.
Schließlich komponierte Béla Bartók 1938 Contrasts, ein einzigartiges und kühnes Trio für Violine, Klarinette und Klavier – sein einziges Kammermusikwerk mit einem Blasinstrument. Mit rhythmischer Komplexität und großer Erfindungskraft behandelt, erforscht diese Partitur verschiedene Volkstänze und entführt uns in eine Welt der Gegensätze, Spannungen und Balanceakte zwischen Tradition und Moderne.
Drei unverzichtbare Werke zum (Wieder-)Entdecken!
J. Brahms  /  Klarinettenquintett (mit Streichern), Op. 115
B. Bartók  /  Kontraste für Violine, Klarinette und Klavier
E. Dohnányi  /  Klavierquintett Nr. 1, op. 1 ; W082
Martin Fröst
Klarinette
Janine Jansen
Geige
Boris Brovtsyn
Geige
Noga Shaham
Bratsche
Pablo Ferrández
Cello
Denis Kozhukhin
Klavier